Angaben über die Feldbahnen 

 

Formsandgrube Oberhausen-Osterfeld

Betreiber: Firmen  Frau August Dickmann GmbH und Wilhelm Kleinefenn (Einzelfirma)

Erstellt von Lars Höpel, Aachen im März 2001

Ab 1956 wurden alle Neuanschaffungen von Kleinefenn über die neugegründete Wilhelm Kleinefenn GmbH abgewickelt. Die bereits vorhandenen  Fördereinrichtungen verblieben aber bei der weiter bestehenden Einzelfirma.

Im Jahre 1965 verpachteten die Firmen Dickmann und Kleinefenn ihre die Loks an die Westfälische Sandgräberei GmbH. Erst 1977 ging diese dann  in das Eigentum der Westfälischen Sandgräberei GmbH über.

Fabriknummer/Baujahr Typ Leistung (PS) Gewicht (t) Bemerkungen
600 mm        
Deutz 12580/1934 OMZ 117 F 22/24 7 a)
Deutz 14596/1935 OMZ 117 F 22/24 7 b)
Ruhrtaler 2857/1950 D 22 22/23   c)
Ruhrtaler /19xx   22/23   d)
O & K 9098/1921   30   e)
900 mm        
Hohenzollern 1633/1903 Osterfeld     f)
Hohenzollern 1896/1906 Tiger 60   g)
Henschel 11907/1913 Montana 60 9,8 h)
O & K 10943/1925   80   i)
Demag 2659/1939 ML 100     j)
Schöma 2333/1960 CFL 120 DB 120 14 k)
Schöma 2661/1963 CFL 120 DB 125 14 l)

Die erste  Feldbahnlok  (900-mm) wurde von den Firmen Dickmann und Kleinefenn bereits 1884 angeschafft. Hersteller der  Lok (Baujahr 1875) war die Darmstädter Maschinenfabrik.

Zwei weitere Dampfloks der 900-mm-Spur sind 1892 angeschafft worden. Verkäufer waren für die erste Lok die Rheinischen Stahlwerke in Duisburg-Ruhrort und für die zweite Lok  die Osnabrücker Stahlwerke in Zusammenarbeit mit der Gutehoffnungshütte (GHH) in Oberhausen. Die GHH hat nur kleinere Umbauten vorgenommen, vermutlich die Umspurung auf die Breite von 900-mm.

Erläuterung: - normale Schrift sind Lieferverzeichniseintragungen

- fette Schrift sind Ergänzungen aufgrund der Angaben von Dirk Hellmann

- "vh" = vorhanden; "v/v" = verkauft oder verschrottet

a) = neu am 24.07.1934 an Westf. Sandgräberei, Bottrop/ 1951 Firmen A. Dickmann und W. Kleinefenn, Osterfeld/ 1961 Westf. Sandgräberei, Bottrop/ 08.1982 Fulda-Werra Bahn, Bad Hersfeld (02.1990 vh)/ 11.1990 Eisenbahnfreunde Bebra (04.1996 vh)

b) = neu am 05.11.1935 an GPD, für Wilh. Kleinefenn und A. Dickmann, Formsandgrube Osterfeld / 1961 Westf. Sandgräberei, Bottrop (02.1975 a)/ 1980 Dachziegelwerk Idunahall AG, Schermbeck/ 09.1982 Fuldaer Kleinbahn e.V., Eiterfeld-Arzell "2"/ 03.1990 Privat, Scheffer, Wuppertal /1991 Privat, Kay Winkler, Gevelsberg (01.1996 vh) /1997 Interessengemeinschaft Feldbahn, Mendig (01.1999 vh)

c) = neu am 16.07.1950 an Firmen A. Dickmann und Wilhelm Kleinefenn GmbH, Formsandgrube, Oberhausen-Osterfeld/ 1955 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (nach 1961 v/v)

d) = 1949 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop/ 1958 an Fa. Kleinefenn und A. Dickmann, Osterfeld/ 1963 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (nach 1977 v/v)

e) = Geliefert an Firmen Dickmann und Kleinefenn, Oberhausen-Osterfeld (nach 1955 v/v)

f) = neu an Otto Walter, Brühl, Werk Osterfeld-Nord "OSTERFELD"/ ca. 1910 an Firmen A. Dickmann und W. Kleinefenn, Oberhausen-Osterfeld (nach 1955 v/v)

g) = neu 06.1906 an Deutsche Feld- und Industriebahn-Werke, Danzig, für Wansbeck/ ca.1913 an A. Dickmann und W. Kleinefenn, Osterfeld

h) = neu an Fa. A. Dickmann und W. Kleinefenn, Bottrop (nach 1955 v/v)

i)= neu an Dr. C. Otto & Co., Bochum/ ca1925 A. Dickmann und W. Kleinefenn, Osterfeld (1966 v/v)

j) = neu an Bauunternehmung Franz Brüggemann, Duisburg /03.1955 über WBB, Hattingen, an Fa. A. Dickmann und W. Kleinefenn, Oberhausen/ 1971 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop-Vonderort (-10.1980 v/v)

k) = neu 08.1960 an W. Auerbach, Dortmund für Firmen A. Dickmann und Wilh. Kleinefenn, Formsandgrube, Oberhausen-Osterfeld/ 1977 an Westf. Sandgräberei, Bottrop-Vonderort (1986vh) /09.09.1987-> Hochtief für Chile (nach Bergrutsch ++)

l) = neu 09.1963 an W. Auerbach, Dortmund für Firmen A. Dickmann und Wilh. Kleinefenn, Formsandgrube, Oberhausen-Osterfeld/ 1977 an Westf.Sandgräberei, Bottrop-Vonderort/ 09.09.1987 an Hochtief für Chile (nach Bergrutsch ++)


Formsandgrube Bottrop-Vonderort

Betreiber: Fa. Westfälische Sandgräberei GmbH

Erstellt von Lars Höpel, Aachen im Juli 2001

Fabriknummer/Baujahr Typ Leistung (PS) Gewicht (t) Bemerkungen
600 mm        
Deutz 4216/1922 C XIV F 14/16   a)
Deutz 12580/1934 OMZ 117 F 22/24 7 b)
Deutz 14596/1935 OMZ 117 F 22/24 7 c)
Ruhrtaler 1395/1935 DKL/S1 12/14   d)
Ruhrtaler 1623/1937 DL/S1 14   e)
Ruhrtaler 2118/1939 DL/S1 14/16   f)
Ruhrtaler 2314/19xx DL/S1     g)
Ruhrtaler 2857/1950 D 22 22/23   h)
Ruhrtaler 2962/1951 D 22 22/23 4,5 i)
Schöma 2097/1958 CDL 28 28   j)
900 mm        
Demag  2659/1939 ML 100 50   k)
Schöma 2333/1960 CFL 120 DB 120 14 l)
Schöma 2661/1963 CFL 120 DB 125 14 m)
Schöma 3142/1969 CFL 60 DZ 88 12 n)
1435 mm        
Hohenzollern 2334/1908       o)
Schöma 2621/1962 CFL 200 VR 230 28 p)

Erläuterung: - normale Schrift sind Lieferverzeichniseintragungen

- fette Schrift sind Ergänzungen aufgrund der Angaben von Dirk Hellmann

- "vh" = vorhanden; "v/v" = verkauft oder verschrottet; "++" = verschrottet

a) = neu am 30.01.1922 an Westf. Sandgräberei GmbH, Bottrop (Benzollok !)

b) = neu am 24.07.1934 an Westf. Sandgräberei, Bottrop/ 1951 an Firmen A. Dickmann und W. Kleinefenn, Oberhausen-Osterfeld/ 1961 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop/ 08.1982 Fulda Werra Bahn, Bad Hersfeld (02.1990 vh)/ 11.1990 Eisenbahnfreunde Bebra (04.1996 vh)

c) = neu am 05.11.1935 an GPD, für Firmen Wilh. Kleinefenn und Frau August Dickmann, Formsandgrube Osterfeld/ 1961 Westf. Sandgräberei, Bottrop (02.1975 a)/ 1980 Dachziegelwerk Idunahall AG, Schermbeck/ 09.1982 Fuldaer Kleinbahn e.V., Eiterfeld-Arzell "2"/ 03.1990 Privat, Scheffer, Wuppertal /1991 Privat, Kay Winkler, Gevelsberg (01.1996 vh) /1997 Interessengemeinschaft Feldbahn, Mendig (01.1999 vh)

d) = neu am 27.05.1935 an Bruno Lewald, Berlin-Dahlem /19xx Westfälische Sandgräberei Dieckmann, Bottrop (1957 vh)

e) = neu am 30.06.1937 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (nach 1962 v/v)

f) = neu am 22.01.1940 an Paul Isenberg, Duisburg-Hamborn /19xx Westfälische Sandgräberei Dickmann, Bottrop (1957 vh)

g) = neu an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (so nicht im LV !)

h) = neu am 16.07.1950 an Firmen Wilhelm Kleinefenn GmbH und Frau August Dickmann, Formsandgrube, Oberhausen-Osterfeld/ 1955 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (nach 1961 v/v)

i) = neu am 12.10.1951 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (nach 1962 v/v)

j) = neu 02.1958 an W. Auerbach, Dortmund für Westf.Sandgräberei, Bottrop/ 1976 über WBB, Hattingen an Eisengießerei Engels, Velbert (1986 vh)/ 198x an Torfwerk Weener GmbH, Bockhorst (1989, 08.1996, 09.1999, 07.2000vh)

k) = neu an Bauunternehmung Franz Brüggemann, Duisburg /03.1955 über WBB, Hattingen, an Firmen Dickmann und Kleinefenn, Oberhausen-Osterfeld /1971 Westfälische Sandgräberei, Bottrop-Vonderort (-10.1980 v/v)

l) = neu 08.1960 an W. Auerbach, Dortmund für Wilh. Kleinefenn, Formsandgrube, Oberhausen- Osterfeld/ 1977 Westf. Sandgräberei, Bottrop-Vonderort (1986vh) / 09.09.1987 =>Hochtief für Chile (nach Bergrutsch ++)

m) = neu 09.1963 an W. Auerbach, Dortmund für Firmen A. Dickmann und Wilh. Kleinefenn, Formsandgrube, Oberhausen-Osterfeld/ 1977 Westf. Sandgräberei, Bottrop-Vonderort/ 09.09.1987 an Hochtief für Chile (nach Bergrutsch ++)

n) = neu 03.1969 an Westf. Sandgräberei, Bottrop-Vonderort/ 09.09.1987 an Hochtief für Chile (nach Bergrutsch ++)

o) = neu 10.1908 an Westfälische Sandgräberei, Bottrop (1963 ++)

p) = neu 12.1962 an Westf. Sandgräberei, Bottrop "1" /1973->Krupp Stahlhandel, Bremen -> Bremer Vulkan-Werft "1" /1990-> Schöma, Diepholz (1996 abg.vh, -03.2000v/v)


Formsandgrube Kirchhellen 

Betreiber: Kleine-Brockhoff GmbH 

Erstellt von Lars Höpel, Aachen im Juli 2001

Fabriknummer/Baujahr Typ Leistung (PS) Gewicht (t) Bemerkungen
600 mm        
Deutz 2907/1917 C XIV F     a)
Deutz 3899/1920 C XIV F     b)
Deutz 18205/1936 OME 117 F 11/12 2,5/3,0 c)
Deutz 22767/1938 OME 117 F 11/12 2,5/3,0 d)
Schöma 181/1935       e)
Schöma 1752/1955 CDL 15     f)

Erläuterung: - normale Schrift sind Lieferverzeichniseintragungen

- fette Schrift sind Ergänzungen aufgrund der Angaben von Dirk Hellmann

- "vh" = vorhanden; "v/v" = verkauft oder verschrottet; "++" = verschrottet

a) = neu am 14.09.1917 an HFB/ Kleine Brockhoff, Kirchhellen (Benzollok !)

b) = neu am 26.02.1920 an Frau Franz Kleine-Brockhoff, Bottrop (Benzollok !)

c) = neu am 11.12.1936 an Frau Franz Kleine-Brockhoff Wwe. GmbH, Kirchhellen (nach 1965 v/v)

d) = neu am 08.06.1938 an Frau Franz Kleine-Brockhoff Wwe. GmbH, Kirchhellen (nach 1965 v/v)

e) = neu am 11.07.1935 an Gebr. Hülsbruch & Heinr. Wessels, Bassum /1961-> Kleine-Brockhoff, Kirchhellen

f) = neu 12.1955 an W. Auerbach, Dortmund für Fr. Kleine-Brockhoff

Anmerkung: Die Abkürzung HFB bedeutet "Heeresfeldbahn", d.h. die Lok war bei den Militärfeldbahnen des 1. Weltkriegs eingesetzt.

Die unterschiedlichen Gewichtsangaben bei den Deutz-Typen OME 117 F bedeuten "ohne/ bzw. mit Zusatzgewichten".


 

Die Verladebrücke der Westfälischen Sandgräberei GmbH um 1965 mit gleichzeitigem Betrieb von 600- und 900-mm Spur.


Für kurze Zeit wurde um 1965 in der Bottroper Grube zwei Spurweiten (600-mm und 900-mm) direkt in einem System benutzt.

In der Grube in Bottrop (Westfälische Sandgräberei GmbH)  wurde bis ca. 1965 nur das 600-mm Spursystem eingesetzt. Im Osterfelder Betrieb (Firmen Dickmann und Kleinefenn) waren zwar bis in die 50 er Jahre zwei Spurweiten (600-mm und 900-mm) üblich. Jedoch hatte die 600-mm Bahn seit Einführung der größeren Spur 1892 keinen Bahnanschluss mehr.

Dadurch das die Firmen Frau August Dickmann GmbH und Wilhelm Kleinefenn (Einzelfirma), bzw. Wilhelm Kleinefenn GmbH 1965 ihr Formsandgeschäft auf die Tochterfirma Westfälische Sandgräberei GmbH übertragen hatten, übernahm diese auch die 900-mm Spur für die eigene Grube. Um dies zu ermöglichen hatte man eine direkte Feldbahnverbindung zwischen beiden Abbaugebieten geschaffen. Beide Betriebe lagen um 1965 sehr nahe zusammen, so dass eine direkte Feldbahnverbindung, entgegen früherer Zeiten, kein Problem darstellte.

Da  eine Formsandwand in Bottrop fast erschöpft war, lohnte es sich nicht hier auch die größere Spur zu verlegen. Also wurde für kurze Zeit die 600-mm Bahn weiterhin benutzt. Beide Spuren liefen mittels selbst gebauter Weiche kurz vor der Verladebrücke zusammen. Nachdem der eben erwähnte Abbaubereich erschöpft war  wurde die 600-mm-Bahn verschrottet. 

Mit dieser ungewöhnlichen Konstruktion konnten beide Feldbahnspuren vorübergehend in einem System betrieben werden.


© Geobasisdaten: Land NRW, Bonn, 2009

Die Karte zeigt den Zustand der Feldbahn 1973. 

Im Bereich des Wortes Vonderort kann man die um 1965 erstellte und bis 1973 bestehende Verbindung zwischen beiden Sandgruben erkennen.  Nach Abbruch des Bahnanschlusses in Osterfeld im Jahre 1973 wurde die Feldbahn in der Osterfelder Formsandgrube, die östlich bis zur Straße An der Kornbecke reichte, abgebaut.


Erhaltene Feldbahnloks und Loren

 

Hersteller Fabriknummer Baujahr Typ Spurweite
Deutz (1) 12580 1934 OMZ 117 F 600-mm
Deutz (2) 14596 1935 OMZ 117 F 600-mm
Schöma (3) 2097 1958 CDL 28 600-mm

 

(1)   Die Lok (Foto) ist heute im Eigentum der Eisenbahnfreunde Bebra.

(2)   Die Lok ist heute im Eigentum der Interessengemeinschhaft Feldbahn in Mendig.

(3)  Die Lok ist heute  im Eigentum des Torfwerkes Weener GmbH.

 

Die Kleinbahn Mühlenstroth hat ungefähr jeweils 15 Loren der 900-mm und 600-mm Spur übernommen. Ein Teil wurde weiterveräußert. Der Link auf deren Homepage lautet:  www.dampfkleinbahn.de.

Zwei Loren der 900-mm Spur befinden sich beim Westfälischen Industrie Museum in Witten (Zeche Nachtigal).


©www.ef-bebra.de

Die grüne Feldbahnlok war früher im Formsandabbau eingesetzt. Heute wird sie im Museumsbetrieb der Eisenbahnfreunde Bebra benutzt. Die heutige Farbe erhielt sie erst vor ein paar Jahren.


© www.werkbahn.de

Dieses Foto wurde vom Hersteller Ruhrtaler gemacht. Es ist die  600-mm Lok 2857 aus dem Jahr 1950.  Die Firmen Frau August Dickmann GmbH und Wilhelm Kleinefenn erwarben diese Lok fabrikneu. 1955 wurde die Maschine an die Westfälische Sandgräberei GmbH verkauft.